31.10.2019
Jahreshauptversammlung vom 25.10.19

Die Jahreshauptversammlung der Freien Wähler Hirschau im Schlosstreff war überschattet vom plötzlichen Tod unseres langjährigen Mitglieds Dr. Klaus Schwinger. Klaus war ein Jahrzehnt lang, von 2002 bis 2012, die Galionsfigur der Freien Wähler Hirschau. Er hat als Stadtrat, Ortsvorstand, Kreisvorstand und stellvertretender Landrat viele Spuren in der Kommunalpolitik hinterlassen. Bei Themen wie demografischer Wandel, Energiemanagement, wirtschaftliche Entwicklung der Stadt, Regionalmarketing war Dr. Schwinger ein Vordenker und Visionär. Die lebhaften Diskussionen mit ihm bleiben unvergessen.

Es fiel schwer nach diesem Schock zur Tagesordnung und allgemeinen Diskussion zurückzukehren. Stadtrat Schuster berichtete vom Runden Tisch, zu dem die Gewerkschaft Verdi Beteiligte und Interessierte am Kindergarten St. Michael in Ehenfeld eingeladen hatte. Die Vertreter der Kirche gerieten dabei von den Eltern und Erzieherinnen stark unter Beschuss. Auch für uns Freie Wähler ist es enttäuschend, dass die Kirche die Chance, bereits den jüngsten Gemeindemitgliedern christliche Werte zu vermitteln, ohne Not aufgibt und schlimmer noch, sich nicht rechtzeitig um Nachfolger für die Trägerschaft kümmert, obwohl Zeit gewesen wäre. Einzig die Bürgermeister und Stadträte haben in Sondersitzungen versucht, Lösungen für den kurz-, mittel- und auch langfristigen Weiterbetrieb zu finden. Der Eindruck, die Stadt möchte sich nicht um die Zukunft des Kindergartens kümmern, den die Verdi Gewerkschaftssekretärin Wagner im Vorfeld in der Presse geäußert hat, ist schlichtweg falsch. 

Vorsitzender Meindl sprach auch den anstehenden Umbau der Schule an. Bei einer prognostizierten Bausumme von über 12 Mio Euro und enttäuschend niedrigen Fördermitteln muss nach Einsparungen gesucht werden. Der gegen unsere Stimmen vom Stadtrat gefasste Beschluss, die nur 40 Jahre alten Satteldächer durch ein großes Flachdach zu ersetzen muss überdacht werden. Wir halten diese Maßnahme für rausgeschmissenes Geld bei gleichzeitiger Verschlechterung der Bausubstanz. Ebenso halten wir eine geplante, mechanische Lüftungsanlage für überflüssig. Diese ist nicht nur teuer in der Anschaffung – das Preisangebot liegt bei 700000 € - sondern auch im Unterhalt, da aus hygienischer Sicht eine regelmäßige Wartung erfolgen muss. Das Öffnen der Fenster ist die einfachste, effektivste und billigste Art einen Luftaustausch zu erreichen.

Wie schon des Öfteren bei Versammlungen und Stammtischen taucht immer wieder die Frage nach dem Selbstverständnis der Freien Wähler Hirschau auf. Einige Mitglieder haben Probleme, sich mit vielen Entscheidungen des Landesverbands zu identifizieren. „Den Unterschied macht einfach das Wörtchen Hirschau aus“, so Sepp Falk. „Wir waren zuerst da und wir versuchen, objektive Sachpolitik zu machen, ausschließlich zum Wohl der Bürger und ohne parteiliche Vorgaben.“

Stadträtin Erras-Dorfner sprach die bevorstehenden Kommunalwahlen 2020 an. Man sollte politisch Interessierte dazu motivieren sich in die Kommunalpolitik mit einzubringen. Um diesen Neuen oder Quereinsteigern ein Kennenlernen zu erleichtern, wurde eine Informationsveranstaltung für Samstag, den 16. November, ab 18 Uhr im Schlosstreff beschlossen.